Foto: Christian Lindholz
Text: Christian Lindholz

Ausgeglichen…

Am Sonntag ging es für Sabine, Frank und mich auf den 4. und 5. Abschnitt und damit letzten Abschnitt unserer OMBU BIKE MAN-Tour.

Nachdem wir das letzte Mal schon von Neuzelle aus zum Kobbelner Stein gestrampelt sind, hieß es diesmal den Abschnitt in die andere Richtung vom Bahnhof aus zu komplettieren.

Nach dem Kloster kamen wir ziemlich zügig an die Oder. Der Blick über die Auen ist wirklich schön und auf dem Deich rollt es fast von alleine (naja, je nach Windrichtung. Wir hatten ihn von vorne, aber die Entgegenkommenden wirkten sehr entspannt).

Ab dem Pegel Ratzdorf (wer sich erinnert – 1997 war der ziemlich prominent in den Medien) ging es weiter entlang der Lausitzer Neiße. Gerade als wir uns an den wunderbar geraden Asphalt gewöhnen wollten kam mal wieder ein „Nic – Weg“. Nix da mit bequem rollen. Jetzt heißt es abbiegen und dem kaum zu erkennenden Feldweg folgen. Bis dahin stand es 1:0 für Franks Gravel Bike…. Doch hier konnte ich mit dem Fully ausgleichen. 1:1.

Die Reststrecke bis nach Steinsdorf rollte dann wieder gut (bis auf den Moment als ich eine WhatsApp mit meiner EC Karte und meinem Ausweis bekam. Die hatte ich doch glatt am heimischen Bahnhof aus dem Trikot verloren und ein junger Mann ist die 2 Kilometer zu Fuß zu mir gelaufen und hat sie abgegeben. Dafür gab ihm meine Frau die ursprünglich von mir beigelegten 40 € als Dankeschön. Und schickte mir ein Bild…). Schwupps war nach diesem Schreck der erste Teil auch schon durch.

Die Fachwerkkirche war zwar leider geschlossen, aber zumindest von außen hübsch anzusehen. Irritiert waren wir, weil trotz des Muttertags uns nur grimmig schauende Männergruppen begegneten. Ob die alle selbst kochen mussten? Also zügig in den Sattel, denn auch das mobile Internet hat sich dort noch nicht niedergelassen. Aber das ist ja in Brandenburg keine Seltenheit, dementsprechend würde ich immer die Tracks vorher herunterladen. 

Tja und dann beginnt meine Vorsprungsphase. Ab Steinsdorf wurden die Wege immer spannender, sandiger oder sehr schön durchwurzelt. Für Fullys ein Fest. Für ein ungefedertes Gravel nicht ganz – für den Piloten eine echte, teilweise nur zu Fuß bewältigbare Herausforderung. Manchmal tat mir Frank echt leid. Umso mehr ist es mir nicht erklärlich, wie andere diese Strecke mit einem Gravel und Gepäck schaffen. 

Besonders schön fand ich den Rastplatz am Großen Kantopp. Dort gibt es auch eine große Unterstellmöglichkeit für Räder und Hängematten und die Möglichkeit zu grillen/kochen – wer es denn puristisch mag. 

Ein echter Charaktertest ist der Weg durch das Schlaubetal und die dann anschließende Ankunft am Wirchensee. Vom Ankunftspunkt kann man die Zielörtlichkeit sehr gut sehen. Das sind nur ein paar hundert Meter am Nordufer entlang. Aber die Strecke führt um den See und (wieder) über unzählige Wurzeln südlich herum. Noch ein paar Kilometer mehr… Auch die haben wir geschafft und es uns dann im Waldseehotel schmecken lassen.

Mit vollem Bauch weiter über Wurzeln – irgendwie fand ich die Idee nur so semi prickelnd. Nic offensichtlich auch. Ab da rollte es auf den Radwegen wie von selbst. Europaradwege, kleine Landstraßen und nur ganz am Ende noch ein Kilometer ein bisschen Feldweg. Damit stand es 2:2 und die Entscheidung ob MTB oder Gravel war ausgeglichen. 

Die letzten Kilometer nach Beeskow rollten sich dann auch noch weg und gute 7 Stunden nach dem Start saßen wir wieder erschöpft aber glücklich im Zug. 

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