Jörg berichtet über seine O.M.B.U BIKE MAN Tour vom 13.08. bis 15.08.2023

Da liege ich hier mit Katze aufm Sofa und die Erlebnisse der letzten Tage sind noch frisch. Vor allen Dingen das Ende war doch recht spektakulär für mich. Kurz vor der Dunkelheit kam ich in Buckow aus dem Wald und da hatte ich schon das nahende Gewitter gehört und die ersten Blitze zuckten am Himmel.

Auf den letzten 20 km nach Behlendorf (Startpunkt Eisernes Denkmal) hatte ich also grosses Kino. Imposant und gleichzeitig machte sich ein seltsames Gefühl von Kleinheit in mir breit.

Andre Schmidtchen war 4 Tage vor mir gestartet und ich kannte natürlichseine Endzeit. 2.13.06 Tage. Eigentlich schien das doch recht weit weg für mich, aber die ersten 230 km liefen gut, ich war 3 Stunden eher als geplant in Goyatz und der Lidl war noch zu.

Mein Gefühl schwankte dann immer wieder zwischen das schaffe ich, das schaffe ich nicht, hin und her. (gibts hier ein Interpunktionsprogramm)

60 km vor dem Ziel wurde ich noch zu einem Stück Kuchen eingeladen und ich konnte dieses Angebot nicht ablehnen.

Die Nacht vorher hatte ich bei Gewitter und Starkregen 3 einhalb Stunden in einer Bushaltestelle verbracht, genutzt als Regenerationspause, aber eigentlich nicht eingeplant. Dann war auch noch meine Lampenhalterung abgefallen, wie auch immer das passiert ist. Der kleine Baumarkt in Rehfelde konnte mir mit Klebeband helfen und nebenan habe ich auch meinen einzigen Supermarkteinkauf getätigt.

Nach dem Kuchen hatte ich dann jedoch das Gefühl, ich fahr jetzt los.

Wettkampfmodus eingeschaltet, das Innere ganz klar auf das Jetzt gerichtet, treten, genau auf den Körper achten, fokussiert sein, den leicht debilen Gesichtsausdruck aufgelegt und Esel instruiert alle wichtigen Streckeninfos sofort zu melden.

Zwischendurch dachte ich noch, ich habe locker Zeit, aber es wurde dann doch richtig eng. Allerdings würde ich sagen, das wir gleichzeitig ins Ziel gekommen sind.

Im Nachhinein schade, das ich in dem Augenblick nicht einfach Andrés Zeit genommen habe. Das ist mir dann erst heute eingefallen.

Somit war ich also 6 Minuten schneller, was immer das auch bedeuten mag.

Ansonsten gabs viel herumliegendes Holz, ein Ast in Brusthöhe hat mich gleich nach 30 km vom Rad geholt, irgentwo habe ich mich in den Schlamm gelegt und auf dem Nachhauseweg noch mal ein Ast. Glücklicherweise bin ich auf die gleiche Stelle am Arm gefallen und somit habe ich nur eine Wunde.

Wie immer also eine prima Fahrt, eine Erweiterung des banalen Alltags und von mir unbedingt empfohlen.

Eine gewisse Grundfitness ist aber Voraussetzung.

Danke fürs Lesen
Euer Yackman